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A. And what is this ftate, but the focial? Or where else it is poffible to converse, or use our speech; to exhibit actions of pity, benevolence, friendship or love; to relieve our averfion to folitude, or gratify our defire of being with others?

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B. It can no be where else.

A. You see then, a preparation of faculties is not wanting. We are fitted with powers and dispofitions, which have only relation to fociety; and which, out of fociety, can no where else be exercised.

B. It is evident.

Ao You Have feen too the superior advantages of the focial state, above all others.

B. I have.

JA. Let this then be remenber'd throughout all our future reasonings, remember'd as a first principle in our Ideas of humanity, that man by nature is truly a focial animal,

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VI.

Deutsche Gespräche.

Moses Mendelssohn.

Seine vorher einzeln gedruckten Philosophischen Gespräche ærschienen zuerst 1761 in der aus zwei Bånden bestehenden Samme Jung seiner Philosophischen Schriften. Es sind dieser Gespräs che vier; und ihr Inhalt ist zusanımenhangend. In dem ersten unterreden sich Philopon und Teophil über das Leibnizische System der vorherbestimmten Harmonie, und über deffen frůs here Erfindung. Dieß führt sie im zweiten auf den Werth mes taphysischer Untersuchungen überhaupt, und auf die Lehrsäge des Spinosa. Im dritten werden sødann einige erhebliche Eins würfe wider Leibnitzens Hypothese geprüft; und in dem vierten, hier mitgetheilten, besprechen sich Kallisthen und Numesian über den Sah des Nicht zu unterscheidenden. Scharffinn der Gedanken ist auch hier, wie in allen Werken dieses trefflichen Weisen, mit geschmackvoller Eleganz des Vortrages vereint.

Kallisthen, Numesian.

N. Welcher Mahler, welcher Bildhauer hat je zwei Stücke verfertigt, die sich vollkommen åhnlich waren? Ja so gar

K. Halten Sie ein, liebster Freund! Sie sind un recht. Wollten Sie nicht wider den Sab des Nicht zu unterscheidenden streiten?

N. Nun?

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K. Gleichwohl führen Sie eine Erfahrung an, dar auf sich die Verfechter dieser Meinungen am meisten berufen können.

N.

Keinesweges! Diese Erfahrung lehrt uns nur, daß zwei ähnliche Dinge verfertigen, alle menschliche Geschicklichkeit übertrifft. Wird aber die Hervorbringung derselben nicht eben deswegen als ein Vorrecht der göttlichen Kunst angesehen werden können?

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K. Ich kann dieses auf eine kurze Zeit gelten lassen, ob ich gleich noch vieles dawider håtte. Allein was folget hieraus zum Nachtheile der Leibnißianer ?

N. Das sollen Sie bald hören. Fordern Sie nur dasjenige nicht wieder zurück, was Sie mir jeht eingeräumt haben. Was denken Sie wohl, sind zwei nicht zu unters scheidende Dinge schlechterdings unmöglich?

K. Alsdenn nicht, wenn sie in verschiedener Verbins dung der Zeit und des Raums eristiren sollen.

N. Gut! Und also kann die göttliche Allmacht wirks lich solche zwei Dinge hervorgebracht haben?

K. Unstreitig, wenn die göttliche Weisheit nicht an mannichfaltigen Dingen mehr Gefallen gehabt haben müsste.

N. Sie haben immer Ihr bedächtiges Wenn in Be reitschaft, damit Sie Sich ja nicht verfangen. Doch die sesmal wird Sie Ihr Wenn nicht schüßen. Denn wo volls kommen ähnliche Dinge mehr Kunst beweisen, als man. nichfaltige; wo sie, sage ich, als ein Charakter der gött lichen Einsic, angesehen werden können, so muß die göttliche Weisheit nothwendig an ihnen mehr Gefallen gehabt haben.

K. Es wåre ewig Schade, wenn Voltaire über Leibnißen siegen sollte. Denn ich muß es Ihnen nur sagén,

dieser Franzose hat Ihren Einwurf irgendwo in seinen kleinen philosophischen Schriften vorgetragen. Allein es steht unsern wißigen Nachbarn überhaupt sehr' schlecht an, wenn sie sich in metaphysischen Sachen zu Richtern aufwerfen wolLen. Sie sind zu unståt, irgend eine systematische Schrift mit gehöriger Anstrengung durchzulesen. Sie begnügen fich, wie sie sich aus Eitelkeit dessen zu rühmen pflegen, hier und da einige Blümchen aufzusuchen; allein diese Blümchen verwelken unter ihren Hånden. Voltaire wird ganz gewiß nicht mehr, als höchstens einen Blick in die Theodis cee des Leibnih gethan haben; denn Leibnih war doch im mer noch ein Deutscher, ob er gleich seine Theodicee französisch geschrieben. Nun mag er von ungefähr erblickt has ben, Leibniß behaupte, es sei der göttlichen Weisheit unanständig, zwei nicht zu unterscheidende Dinge in die Welt zu sehen; und er glaubte ganz gewiß gelesen zu haben, es würde mehr Geschicklichkeit erfordert, mannichfaltige Dinge, als vollkommen ähnliche zu verfertigen. Aus diesem Jrrthume entstand sein Einwurf. Nun hören Sie aber, wie es Leibnih genommen hat. Sie wissen, er hat durch unumstößliche Beweise dargethan, daß die göttliche Weisheit nicht ohne zureichenden Grund wählen könne. also zwei nicht zu unterscheidende Dinge in verschiedenen Orten, oder zu verschiedenen Zeiten, angetroffen werden sollen: so muß sich nothwendig begreifen lassen, warum das eine vielmehr hier als da, oder vielmehr zu dieser als

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Wenn

zu jener Zeit vorhanden ist. `Da aber in den Dingen selbst kein Unterschied zu finden seyn soll, der Raum und die Zeit aber an sich selbst der Wahl keinen Ausschlag gez ben können: so kann kein Bewegungsgrund den göttlichen Willen bestimmt haben, und es kann unmöglich eine Wahl geschehen seyn. Sehen Sie nunmehr, warum Leibnih sagt: vollkommen ähnliche Dinge wären der göttlichen Weisheit. unanståndig? Nicht, daß mannichfaltige etwa mehr Ges schicklichkeit erforderten; sondern weil die Weisheit alles

der Zeit und dem Orte gemäß einrichtet; so kann sie an verschiedenen Orten oder zu verschiedenen Zeiten nicht einerlei hinsehen.

N. Ich bin beschämt. Diesesmal haben Sie mir den Sieg allzugeschwind aus den Hånden gerissen, und aller Tadel, den Sie auf Voltairen geworfen, fållt mit gleichem Rechte auf mich zurück.

K. Voltairen verzeiht man endlich gern, daß er es in seinen Schriften an Gründlichkeit hat fehlen lassen. Er bleibt doch immer für diejenigen noch gründlich genug, welche die Philosophie von ihm erlernen wollen. Allein es wagen Leute von höherer Einsicht, in der Weltweisheit manchen wichtigen Ausspruch, und glauben die schwersten Streitfragen durch glückliche Einfålle entscheiden zu können.

N. Sie meynen etwan den Weltweisen, der leßthin wider den Leibnißischen Sah des Nicht zu unterscheidenden eine ganze Abhandlung

--

Es giebt

K. Rathen Sie nicht, wen ich meyne. dergleichen unbefugte Richter in der Anarchie der Weltweis heit zu viel, als daß wir beide zu gleicher Zeit auf Einen treffen sollten. Ich rede von dem Verfasser der Penfees fur la liberté; einem Gelehrten, dem es gewiß an Talenten nicht fehlt, den Namen eines wahren Weltweisen zu vers dienen. Allein an Geduld muß es ihm nothwendig gefehlt haben, seine Einfälle zu zergliedern, und sie bis auf die ersten Gründe der menschlichen Erkenntniß zurück zu führen.

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N. Gut, gut; diesen Mangel der Geduld hat er noch mit manchen gemein. Ich selbst habe mich niemals überwinden können, die ganze Ontologie nach der Ordnung mit Au merksamkeit zu lesen. Es gehört wirklich eine Art von Selbstverläugnung dazu, von dem steilen ungebahnten Wege, worauf man zur Wahrheit zu gelangen glaubt, zurück zu kehren, um sich auf der Ebene im Gehen zu üben.

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