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$115. Es sind in Berbinwenige Leute, die eine ver Hünftig ausgewählte Rekigion. haben, hingegen voch Dickköpfe und Schwärmer genug, die: seafzen, und andere (JB Ehefhard) verfolgens Aus der Idee, daß die Geistlichen sich niemals compromittiren sollen, Elitsteht wohl, daß sie gewisse Dinge, auch in äußeren s Zeichen merken laffenz wie: das vormalige Manteltrasfer gen der Berliner Prediger. Jdedächte, daßi: die Geist lichen (da man doch von der Idee des Priesterthums And dis Anrs der Schläffel zurück kömmt) gekleidet ges Hen könnten, wié andre Leute.coDies: wäre nicht wider Sie Würde; denn auch in der Welt Fleidet sich ein alter Mahn ungezwungen: Anders als Zein: Jüngling, ein Staatsminister anders als ein Kammerjugferð 371. 29 do Selbst die Mönchs fleidung wav zur Zeit:ihrer Jna fitatión die gewöhnliche Kleidung, und zu Luthers Zeiten "gingen die Preði gær sin gewöhnlichen, Kleidern. EB ifl dekannt/ daß schwarz die vornehme Farbe war, Üüd'daß Kucher ke für sichhallzuvornehm|bjelty: 22

16ey den erste hBerbesserungen zänken sich : die Gelehrten allemal. “Derjenige, der süerft:mmits den gehörigen Hülfsmitteln und mit, dem „gehörigen «Gaz Ben "des Geistes zur »Vorbefferungsteinerplangelvernächläffigten Sache. fdmyt, kann freilich sehr leicht große Fehler sentdecken. Nun:mißt er sain£ Entdeckungen nach der Größe des Fehlers. Dds Maaßs ist aber falsch. Eg fann eine große Schandes feyniþ einem grbë Fen Fehler zu begehen, aber nicht allemal eine große Ehre, ihn zu entdecken.11107ack mainer dog mens 'un Kommen

Kommen vollends zwey Gelehrte, die Concurrenten sind, auf einmal zur Verbesserung einer Wissens chaft, so ist der Zank desto bitterer.

So ging es bey Verbesserung des Religionsbegrife es, so bey der ersten Verbesserung der Philologie, fo ey der ersten Verbesserung des Naturrechts durch Grotius und Puffendorf, so bey Verbesserung Der alten Historie durch Schlözer, Gatterer und Chunmann. Künftig werden sie wohl toleranter

verden.

7. Der Bibliothekar kanger sagte mir: Profef= or Trapp könne nicht an das Carolinum kommen, veil er seine Meinung von der Gottheit Christi gedruckt geäußert habe. Der Herzog lasse ihm indessen 400 Rthlr. Pension zahlen.

Berli

Abt Henke erzählte mir 1793: als Teller nach berufen worden, habe der landschaftliche Secrétair dem Herzoge öffentlich auf dem Landtaje gedankt, daß er einen so bösen Mann aus dem ande gebracht.

Als Henke den Probst Teller im Jahre 1790 wieder für Helmsådt so edelmüthig in Vorschlag brachte, ward ihm die Antwort: der Herzog dürfe es nicht wagen, sich ein Dementi zu geben.

8. Aus der Predigt eines Jesuiten, die ich zu Dresden am Michaelistage in der katholischen Hoffirche mit anhdrte, blieben mir fölgende Såge so im Gedächtnisse, daß ich sie mit des Redners eigenen Worten wiederholen kann..

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„Durch Eifer für die Ehre Gottes ist der heilige Michael zur höchsten Ehre in den Himmel gekommen, und wenn wir eben diesen Eifer beweisen, so können wir auch dahin gelangen,“

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„Wer Beleidigungen Gottes hört, muß dadurch zu einem heiligen Rachfeuer angeflammt werden. Wäre es anständig, wenn wir zu Beleidigungen Got tes, wie stumme Bestien schweigen wollten? Nein! Wer ein wahrer Held, ein wahrer Soldat Christi seyn will, der ziehe wider die Feinde der Religion zu Felde.“

,,Wenn Ihr bey Beleidigungen Gottes Schmerzen empfindet, Eure Zunge gebraucht, sie zu widerlegen, Eure Hånde aufhebet, sie zu hindern, so heiliget Ihr Eure Hände Gott.

„Wenn Ihr Gottes Feinde mit Blute besprengt, so habt Ihr Eure Hånde geheiliget.“

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Pinehas erwürgte die Midianiter als ein, Gott angenehmes, Opfer, und versöhnte dadurch das Volk mit Gott."

9. Folgende Erzählung fiel mir am 22sten Nov. 1810 ein, da ich dem Gedanken nachhing, daß unser Zeitalter nicht so verdorben sey, als sich Brandes und Voigt einbilden.

Ein Einwohner der Südsee-Inseln, gewohnt, in seiner Kleidung der wohlthätigen Sonne frey zu stehen, und sich bloß von dem Marke des Palmbaums, von der Frucht des Brodbaums, und vom Safte der Kos kusnuß zu nåhren, kam nach Europa, und fand hier alles abscheulich: Kleidung, Luft und Nahrung. Blos

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das Wasser behagte ihm, weil es so klar und kalt wie in seinem Vaterlande und eben so durststillend war. Man sagte ihm von einem Getränke, Wein genannt. Er blieb aber dabey, es sey kein Getränk besser, als Wasser und Kokussaft. Zwar fånde er die schöne, an der Sonne gereifte Traube, an sich erquickend genug, sehe aber nicht ein, warum man sie noch verändern und vermeintlich verbessern wolle. Man machte ihn endlich durch Erzählungen neugierig, zu erfahren, wie mit den vermeinten Verbesserungen der Trauben zu Werke gegangen werde. Er sah die Kelter, und ents feste sich nicht wenig, als die schönen Trauben, welde so herrlich im Glanze der Sonne zu einem füßen Safte gereift waren, auf einen Haufen geworfen, in der Kelter zerpreßt und zerquetscht wurden. Er kostete den abgelaufenen Saft, und konnte sich nicht genug wundern, wie es möglich sen, ein von der Natur so vollkommen zubereitetes Erquickungsmittel so zu vers derben. Sein europäischer Freund sagte ihm: der Res bensaft müsse nothwendig noch mehrere Verwandlungen erfahren, ehe der dadurch gesuchte Zweck ganz ers reicht werden könne. Er wurde in den Keller geführt, wo in mehreren Fässern der Most gåhrte. Ein Küfer, der unbesorgt in den Keller gegangen war, lag hier auf dem Boden beinahe erstickt. Nur mit Mühe ward er in die freie Luft getragen, und zum Bewußtseyn und ins Leben zurückgebracht. Der Einwohner der Pelew Inseln und sein europäischer Freund mußten selbst sich schnell entfernen. Von einigen zu fest vers

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stopften Fässern hatte der frische Most den Spund heraus getrieben, und die Gährung der Kellerluft ihre schädliche Eigenschaft mitgetheilt. Da seht Ihr, rief der Südamerikaner aus, wie ihr die Weintrauben und ihren Saft verderbt, ganz unwiederbringlich verderbt, so daß er schädlich wird, da er vorher heilsam war.

Man führte ihn in einen andern Keller, wo der Most schon einen höheren Grad der Gährung erreicht hatte, und ließ ihn diesen kosten. Hm! rief er, das schmeckt leidlich! aber doch gar nicht so erquickend, so rein, wie es ehemals in den Trauben sich zeigte. Zwar wurde er belehrt, daß eben durch diese Gährung der Traubensaft von vielen unreinen Theilen befreiet, und so veredelt werde; allein dieß wollte er nicht glauben, und fand es fogar lächerlich. Man zeigte ihm die He fen in einem Fasse. Sehet, sagte er, wie Ihr den Saft verderbt habt! Dieses abscheuliche Zeug war nicht in der Traube, durch Eüre vermeinte Verbesserung habt Ihr es erst hineingebracht. Schüttet den Unflat weg! Nicht doch! sprach der Küfer; vor zwey Jahren gerieth der Wein sehr schlecht, und durch die Hefen des jeßigen trefflichen Jahrs wird der das mals gekelterte herbe Wein verbessert, so daß er einem edlen Weine nåher kominen wird. Welche thörigte Höffnung! meinte der Insulåner; durch Unflat, den Eure lose Kunst in den Wein hinein gebracht hat, und der nun widrig und ekelhaft ist, eine Verbesserung be wirken zu wollen? Und doch ist es so! antwortete der Europäer; und dieß ist in der Natur der Weintrau

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